Frühschwangerschaft – Das erste Schwangerschaftstrimester
Eine Schwangerschaft wird üblicherweise in drei Abschnitte unterteilt. Jedes dieser Trimenon umfasst drei Monate. Beim ersten Trimester spricht man auch von der Frühschwangerschaft. Sie dauert bis zur 13. Schwangerschaftswoche an und ist (abgesehen von der Geburt) der wohl schönste, aufregendste und zugleich aber auch heikelste Zeitraum in der Schwangerschaft.
Bei den meisten Frauen – ja es gibt auch Ausnahmen – wird die Schwangerschaft im ersten Trimester festgestellt. Häufig ist es das ausbleiben der Menstruation, was zu einem Schwangerschaftstest bewegt. Aber auch auch die typischen Schwangerschaftsanzeichen wie Übelkeit und Erbrechen lösen gerne den Verdacht aus.
Zeigt der Schwangerschaftstest schließlich ein positives Ergebnis an, ist die Schwangerschaft so gut wie sicher. Lediglich in wenigen Ausnahmefällen, wie auch bei der falschen Anwendung, wird ein falsches Testergebnis angezeigt.
Meistens wird die Freude bei einem positiven Schwangerschaftstest groß sein. Bei ungeplanten Schwangerschaften kann sie dagegen aber auch das entgegengesetzte Gefühl hervorrufen.
Der erste Besuch beim Frauenarzt
Nach den ersten mehr oder weniger deutlichen Anzeichen, wird folglich auch der erste Termin beim Frauenarzt gemacht. Dieser wird die bestehende Schwangerschaft über eine Ultraschalluntersuchung feststellen. Unter Umständen ist die Frühschwangerschaft aber auch noch nicht soweit vorangeschritten, sodass per Ultraschall nichts zu erkennen und ein Bluttest notwendig ist.
Der Frauenarzt wird schließlich über die nun notwendige Schwangerschaftsvorsorge, Risiken und was es sonst noch zu beachten gibt, aufklären. Weiterhin wird er abklären, ob die Kriterien einer Risikoschwangerschaft erfüllt sind, was zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen notwendig macht.
Vorsorgeuntersuchungen im ersten Trimester
Folgende Untersuchungen werden im Rahmen der rehulären Erst- und ersten Vorsorgeuntersuchung gem. Mutterschutzgesetz durchgeführt:
- Feststellung des Körpergewichtes
- Urinprobe (Test auf Bakterien, Eiweiß, Sediment und Zucker)
- Blutuntersuchung (Blutgruppe, Rhesusfaktor, Antikörpersuch-, Hepatitis B, Syphilis und Röteln-Test, Hb-Wert-Bestimmung und Zählung der Erythrozyten)
- Abtastung von Gebärmutter und Muttermund
- Muttermund-Abstrich (Test auf Chlamydien)
- Blutdruckmessung
- Ertasten der Gebärmutter-Höhe
- Prüfung des Herzschlages
- Berechnung des Geburtstermins
- Größenbestimmung (Scheitel-Steiß-Länge per Ultraschall)
- Babylage ermitteln (per Ultraschall)
- Früherkennung möglicher Erkrankungen
- ggf. Chorionzottenbiopsie (bei Verdacht)
Neben den Tipps zur Ernährung in der Schwangerschaft, verschreibt der Arzt oder die Hebamme üblicherweise auch ein Folsäure-Präparat. Folsäure ist besonders in der Frühschwangerschaft wichtig für das Baby, entwickeln sich in dieser Zeit seine lebensnotwendigen Organe.
Begleiterscheinungen der Frühschwangerschaft
Ab der sechsten Schwangerschaftswoche machen sich bei vielen Frauen auch die üblichen negativen Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft bemerkbar. Sie fallen jedoch von Frau zu Frau und Schwangerschaft zu Schwangerschaft unterschiedlich ausgeprägt aus.
Typische Begleiterscheinungen sind:
- Morgenübelkeit
- Erbrechen
- empfindlicher Geruchs- & Geschmackssinn
- Heißhunger (auch auf ungewöhnliche Speisekombinationen)
- empfindliche Brüste
- Müdigkeit
- häufiger Harndrang
Mit Ende der Frühschwangerschaft nehmen die Schwangerschaftssymptome jedoch für gewöhnlich wieder ab. Auch wenn deren Zusammenhang medizinisch bisher nicht nachgewiesen ist, wird dies dem zurückgehenden hCG-Hormonspiegel zugeschrieben.
Gefahren in der Frühschwangerschaft
In der Frühschwangerschaft entwickelt sich das Baby so rasant, wie sonst nie wieder in seinem Leben. In kürzester Zeit entstehen alle Organe. Auch der Rest des Körpers (samt seiner Gliedmaßen) entwickelt sich. Entsprechend groß, ist im ersten Schwangerschaftstrimester, daher auch das Risiko einer Fehlgeburt.
Umso wichtiger ist es daher auch, insbesondere in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft, auf eine gesunde und vitaminreiche Ernährung zu achten. Besonders die ausreichende Zufuhr von Folsäure spielt dabei für die Organentwicklung eine entscheidende Rolle.
Da fast alle Fehlgeburten innerhalb der ersten 13 Schwangerschaftswochen passieren, sinkt mit dem Übergang von der Frühschwangerschaft in das zweite Trimester, das Fehlgeburtsrisiko drastisch auf etwa unter einem Prozent.