Humanes Choriongonadotropin – Das Schwangerschaftshormon hCG

Beim hCG (Kurzform für: humanes Choriongonadotropin) handelt es sich um das sogenannte Schwangerschaftshormon. Es erfüllt in der Schwangerschaft vielerlei wichtige Aufgaben. Da der hCG-Spiegel nach der Befruchtung steigt, gilt er auch als Grundlage handelsüblicher Schwangerschaftstests. Sein Maximum erreicht das beta-hCG-Hormon noch im ersten Schwangerschaftstrimester, ehe seine Konzentration wieder abnimmt.

Auswertung eines hCG-Tests

Die hCG-Produktion steigt etwa fünf Tage nach der Einnistung an. Es wird von der Plazenta (Mutterkuchen) gebildet und dient der Erhaltung der Schwangerschaft.
HCG stimuliert den Gelbkörper im Eierstock und regt dadurch die Ausschüttung des Progesteron-Hormons an. Dieses ist für den Aufbau der Uterusschleimhaut verantwortlich und signalisiert den Eierstöcken, dass die kommende Zeit keine weiteren Eisprünge notwendig sind. Als Folge dessen bleibt auch die monatliche Regelblutung aus.

Humanes Choriongonadotropin feststellen und messen

Humanes Choriongonadotropin lässt sich sowohl über den Urin, als auch im Blut der Schwangeren nachweisen und dessen Konzentration messen.

Der übliche Schwangerschaftstest für Zuhause misst den Spiegel typischerweise über den Urin der Frau. Das Testergebnis liegt binnen weniger Minuten vor und gilt als äußerst zuverlässig. Ist der HCG-Anteil im Urin höher als gewöhnlich, schlägt der Test positiv aus.
Wichtig dabei zu wissen ist, dass der normale Schwangerschaftstest erst zwischen der fünften und zehnten Woche, nach der letzten Periode, ein recht sicheres Ergebnis liefern kann. Mit einem Schwangerschaftsfrühtest, lässt sich die Schwangerschaft auch schon vor dem Ausbleiben der Menstruation bestimmen.

Aussagekräftiger ist natürlich eine Blutuntersuchung im Labor. Diese ermittelt den genauen Spiegel vom hCG im Blut, statt nur eine erhöhte Konzentration wie beim Urin-Test festzustellen. Der genaue hCG-Wert kann folglich mit einer Tabelle, für den genauen Tag, an dem die Blutabnahme stattgefunden hat, verglichen werden.

hCG-Tabelle – Konzentration in der Schwangerschaft

So wie die Produktion des ß-hCG-Hormons in der Schwangerschaft ansteigt, fällt der Spiegel auch wieder ab. Anhand einer hCG-Tabelle, lässt sich der Ist- mit dem ungefähren Soll-Wert des hCG’s zum jeweiligen Zeitpunkt vergleichen.

SchwangerschaftswochehCG-Normalwert im Blut
3. SSW.ca. 5 bis 50 U/l
4. SSW.ca. 50 bis 500 U/l
5. SSW.ca. 100 bis 5.000 U/l
6. SSW.ca. 500 bis 10.000 U/l
7. SSW.ca. 1.000 bis 50.000 U/l
8. SSW.ca. 10.000 bis 100.000 U/l
9. bis 10. SSW.ca. 15.000 bis 200.000 U/l
11. bis 15. SSW.ca. 10.000 bis 100.000 U/l
16. bis 28. SSW. (2. Trimester)ca. 8.000 bis 100.000 U/l
29. bis 40. SSW. (3. Trimester)ca. 5.000 bis 60.000 U/l

Die hCG-Konzentration im Blut steigt in den ersten Wochen der Schwangerschaft stetig an. In etwa alle zwei Tage verdoppeln sich seine Werte. Der Höchstwert wird ca. zwischen der achten und zehnten Schwangerschaftswoche erreicht. Ab diesem Zeitpunkt fällt der hCG-Spiegel langsam wieder ab und erreicht ab etwa der 20. SSW nicht mehr relevante Werte. Die Plazenta ist bis dahin in aller Regel soweit ausgereift, dass sie selbst das schwangerschafterhaltende Hormon Progesteron bilden kann.

Andere Gründe für ein Ansteigen des hCG-Spiegels

Der Anstieg des humanen Choriongonadotropins deutet jedoch nicht zwingend auf eine Schwangerschaft hin. In seltenen Fällen steigt der hCG-Spiegel auch bei einer Tumorerkrankung. Folgende Tumor- und Krebserkrankungen können einen Anstieg bewirken:

  • Brust (Mamma)
  • Leber
  • Dünndarm
  • Grimmdarm (Kolon)
  • Nieren
  • Lungenkrebs

Aufgrund der Seltenheit, ist der hCG-Wert im Blut jedoch nicht zur Diagnose eines Tumors geeignet. Es ist viel mehr als erstes Indiz zu sehen, falls der Arzt keine Schwangerschaft über Ultraschall feststellen kann oder die Konzentration zu sehr von der von der Normtabelle abweicht.

Eine Abweichung von der Norm kann jedoch unter Umständen auch auf eine Mehrlingsschwangerschaft hindeuten. Auch in diesem Fall ist die hCG-Konzentration höher als üblich. Ebenfalls eine Blasenmole (Traubenmole) oder das Vorliegen einer fetalen Trisomie 21 (Down-Syndrom) kann der Grund für einen Hormonanstieg sein.
Liegt der hCG-Wert dagegen niedriger als üblich oder steigt nur sehr langsam, kann dies auch ein Hinweis auf eine Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaft sein.

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