Chlamydien in der Schwangerschaft
Bei Chlamydien handelt es sich um eine Bakterienerkrankung, die oftmals von den Betroffenen völlig unbemerkt bleibt. Unbehandelt kann die Geschlechtskrankheit schwerwiegende Langzeitfolgen mit sich bringen.
In der Schwangerschaft stellt das chlamydia trachomatis Bakterium eine große Gefahr für das ungeborene Baby dar. Liegt ein Infekt vor, bedarf dies unbedingt der vorgeburtlichen Behandlung durch einen Arzt, um Schwangerschaftskomplikationen oder einen Übergriff aufs Kind vorzubeugen.
Ansteckungsgefahr und Symptome von Chlamydien
Mit Abstand sind Chlamydien die wohl am meist verbreitetste Geschlechtskrankheit. Sie wird beim ungeschützten Geschlechtsverkehr von Mensch zu Mensch übertragen. Auch eine Ansteckung durch die Mutter auf das Baby bei der Geburt ist möglich.
Etwa jeder zehnte sexuell aktive im Alter von 17 bis 25 Jahren ist mit dem Bakterium infiziert. Die Ansteckungsgefahr ist geschlechtsneutral und kann damit sowohl Frau, als auch Mann betreffen.
Die Chlamydien-Erkrankung verläuft meist völlig unbemerkt. Bei etwa jedem zweiten betroffenen Menschen, äußern sich keine der krankheitstypischen Symptome. Zeigen sich dagegen diese mit einem geblichen Ausfluss, dem brennen bzw. schmerzen beim Urinieren oder einem unangenehmen Juckreiz im Intimbereich, können viele Frauen sie aus Unwissenheit dennoch nicht zuordnen. Chlamydien sind vielen völlig unbekannt und fremd.
Aufgrund der weiten Verbreitung der Bakterien, fällt der Chlamydien-Test in der Schwangerschaft unter die Mutterschutzrichtlinien und steht damit jeder Schwangeren im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge als kostenlose Leistung zu. In aller Regel wird dabei der Morgenurin auf den Erreger getestet. Zusätzlich bietet sich auch ein Abstrich zur weiteren Diagnose an, um ihn eventuell im Gebärmutterhals nachzuweisen. Bei einem positiven Test, wird dies auf Seite 3 im Mutterpass notiert.
Ein Test auf Chlamydien lässt sich über die Vorsorgeuntersuchung hinaus auch zuhause durchführen. Apotheken und das Internet bieten Schnelltests zur Selbstanwendung an, die ein sofortiges Ergebnis anzeigen.
Risiken einer Chlamydien-Erkrankung bei Schwangeren
Die Risiken einer unerkannten bzw. unbehandelten Chlamydien-Erkrankung sind abhängig vom Schwangerschaftsfortschritt. Bereits vor der Schwangerschaft können sich die Bakterien auf die Fruchtbarkeit auswirken. Chlamydien sind einer der häufigsten Gründe für die Unfruchtbarkeit bei Frauen.
Während der neun Schwangerschaftsmonate, kann die Infektion zur Fehlgeburt führen. Dies ist besonders in der Frühschwangerschaft der Fall. Gegen Ende nimmt stattdessen das Frühgeburtsrisiko zu. Aber auch ein vorzeitiger Blasensprung, sowie Untergewicht können infolge einer unbehandelten Chlamydien-Infektion auftreten.
Bei der natürlichen Geburt können die Chlamydien-Bakterien auch auf das Kind übergehen. Typische Folgeerkrankungen einer Infektion des Babys bei der Entbindung können sein:
- Atembeschwerden
- Lungenentzündung
- Bindehautentzündung
- Mittelohrentzündung
Behandlung von Chlamydien in der Schwangerschaft
Werden Chlamydien festgestellt, bedarf dies stets der ärztliche Behandlung. Insbesondere in Schwangerschaft ist eine Therapie besonders wichtig, um die Gesundheit des Kindes nicht zu gefährden. Nicht ohne Grund, wird auch das Ergebnis des Chlamydientests im Mutterpass eingetragen.
Die Chlamydia-Therapie erfolgt in aller Regel durch die Gabe eines Antibiotikums. Es ist nach den Angaben des Arztes zu dosieren und vollständig über den vorgeschriebenen Zeitraum einzunehmen.
Während des Behandungszeitraums sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Insbesondere auf ungeschützten. Außerdem ist es ratsam, dass auch der Partner sich testen und ggf. behandeln lässt. Nur so ist gewährleistet, dass sich die Schwangere nach der ersten Therapie aufs neue wieder mit den Bakterien ansteckt.