Ringelröteln in der Schwangerschaft

Obwohl es sich bei Ringelröteln um eine typische Kinderkrankheit handelt, kann sie auch bei Erwachsenen auftreten. Das Risiko einer Erkrankung besteht, wenn zuvor noch keine Erstinfektion (meist im Kindesalter) stattgefunden und das Immunsystem somit noch keine Antikörper gegen das Virus aufgebaut hat. Bei Ansteckung in der Schwangerschaft kann das Parvovirus B19 über die Plazenta auf das Ungeborene übergehen und unbehandelt zur lebensbedrohlichen Gefahr für das Baby werden.

Blutuntersuchung im Labor

Die Ersterkrankung an Ringelröteln bei Erwachsenen ist relativ selten, da sie meist schon im Kindesalter erfolgt ist. Rund zehn Prozent aller Infektionen gehen auf das Vorschulalter zurück. Die Durchseuchungsrate steigt bis hin zur Volljährigkeit auf bis zu 70 Prozent.

Ansteckung am Parvovirus B19

Das Parvovirus B19 wird per Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Aber auch ein einfaches Händeschütteln kann dabei ausreichend sein. Bei direktem Kontakt mit einem am Ringelröteln-Virus Erkrankten, ist die Ansteckungsgefahr bei fehlendem Immunschutz relativ hoch.

Während der Schwangerschaft ist in Übergang durch den Mutterkuchen auf das Baby möglich. Etwa jede dritte Ungeborene steckt sich bei seiner erstmalig an Ringelröteln erkrankten Mutter an.

Um das Risiko einer Ersterkrankung in der Schwangerschaft zu mindern, sollten große Kindergruppen (z. B. im Kindergarten) weitestgehend gemieden werden. Hier ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß, mit Ringelröteln in Kontakt zu geraten.
Besonders im Frühsommer und Spätherbst ist die Viruserkrankung weit verbreitet. Ein Zusammenhang mit dem Wetterumschwung wird vermutet.

Diagnose & typische Symptome

Die Erkrankung an Ringelröteln bleibt von Erwachsenen meist unbemerkt oder wird häufig mit einem allgemeinen grippalen Infekt verwechselt. Die Symptome beider Krankheiten ähneln sich in vielerlei Hinsicht:

  • Fieber
  • Müdigkeit
  • allgemeines Unwohlsein
  • Gelenkentzündungen

Anders als bei Kindern, bleibt der klassische rote Ausschlag (an Armen, Beinen und Rumpf) im Erwachsenenalter meist aus. Dies macht es nahezu unmöglich, den Virus ohne weitere Untersuchung zu erkennen. Nur eine Blutuntersuchung auf Antikörper gegen das Virus kann für Gewissheit sorgen.

Risiken einer Ersterkrankung in der Schwangerschaft

Während die Ersterkrankung für die Mutter meist ohne Komplikationen verläuft, bis sie schließlich nach etwa zwei bis drei Wochen wieder verschwindet, ist sie bei Übergang und unbehandelt eine große Gefahr für das Baby. Besonders hat es das Virus auf seine blutbildenden Zellen in der Leber sowie dem Knochenmark abgesehen. Die Folge ist eine deutliche Reduzierung der roten Blutkörperchen verbunden mit einer Anämie (Blutarmut).

Angeborene Schädigungen sind bei einer Infektion an Ringelröteln im Mutterleib zwar nicht üblich, jedoch lässt sie das Fehlgeburtsrisiko steigen. Insbesondere die 8. Schwangerschaftswoche stellt dabei einen sehr kritischen Punkt dar, an dem viele Erstinfizierte ihr Ungeborenes verlieren.
Bei einer Erkrankung nach der 20. SSW. sinkt das Risiko, einer durch das Krankheitsbild bedingten Fehlgeburt, wieder auf nahe dem Nullpunkt.

Behandlung bei Ringelröteln in der Schwangerschaft

Wird eine Ersterkrankung an Ringelröteln in der Schwangerschaft festgestellt, so ist der Umstand einer Risikoschwangerschaft gegeben.

Um die Kindesentwicklung genauestens verfolgen und damit auch mögliche Komplikationen frühzeitig erkennen zu können, wird der Arzt fortan wöchentlich eine Ultraschalluntersuchung durchführen. Auch eine Fruchtwasseruntersuchung, sowie die Analyse des kindlichen Blutes können Auskunft über den gesundheitlichen Zustand des Kindes geben.

Hat sich das Ungeborene an dem Parvovirus infiziert, so macht dies oftmals eine Bluttransfusion über die Nabelschnur notwendig.

Werden Ringelröteln in der Schwangerschaft rechtzeitig erkannt und ärztlich behandelt, kommt das Baby meist gesund zur Welt. Auch Spätfolgen sind beim B19-Virus nicht üblich.

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