Hashimoto-Thyreoiditis – Schilddrüsenentzündung in der Schwangerschaft

Bei Hashimoto-Thyreoiditis handelt es sich um eine chronische Entzündung der Schilddrüse. In Deutschland sind etwa sechs Prozent der Bevölkerung von der polyendokrinen Autoimmunerkrankung betroffen. Durch die Einnahme von Medikamenten lässt sich die Schilddrüsenentzündung im Regelfall gut in den Griff bekommen, ohne sich negativ auf das Lebensalter auszuwirken. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung vorausgesetzt, ist der Verlauf von Hashimoto in der Schwangerschaft meist auch frei von Komplikationen. Unbehandelt besteht jedoch ein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko.

Ultraschall-Untersuchung der Schilddrüse

Die genauen Ursachen der Schilddrüsenerkrankung sind derweilen nicht bekannt. Forscher gehen von einem Zusammenhang mit Stress, schwer verlaufende Viruserkrankungen, Mikrochimerismus, Dysfunktionen der Nebennierenrinde und Umwelteinwirkungen aus. Außerdem wird auch ein genetischer Zusammenhang bei familiären Vorbelastungen vermutet.

Symptome & Diagnostik der Schilddrüsenerkrankung

Die möglichen Symptome bei Hashimoto-Thyreoiditis sind vielseitig. Alleine stellen sie jedoch kein eindeutiges Indiz für eine Schilddrüsenentzündung dar. Der Arzt wird zur Schilddrüsendiagnostik üblicherweise ein Sonogramm der Schilddrüse durchführen. Unter Umständen ist auch histologische (feingeweblich-mikroskopische) Untersuchung von Schilddrüsengewebe nötig, um für endgültige Gewissheit zu sorgen.

Typische Symptome:

  • Müdigkeit
  • Schlafstörungen
  • Antriebslosigkeit
  • Depressionen/Stimmungsschwankungen
  • erhöhte Kälteempfindlichkeit
  • niedrige Körpertemperatur
  • Gewichtszunahme
  • Verdauungsstörungen
  • Heißhunger und Durst
  • Übelkeit
  • Muskelschwäche
  • Gelenkschmerzen
  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
  • Herzklopfen und Herzrasen
  • starkes Schwitzen
  • zittrige Hände
  • Haarausfall
  • trockene Haut
  • brüchige Haare und Nägel
  • Ödeme (besonders an Lidern, Gesicht und Extremitäten)

Hashimoto-Thyreoiditis in der Schwangerschaft

Schon vor der Schwangerschaft kann sich Hashimoto-Thyreoiditis negativ auf den Kinderwunsch ausüben: Eine unbehandelten Schilddrüsenunterfunktion kann zur verminderten Fruchtbarkeit führen. Insbesondere aber danach, bringt eine Erkrankung an der Schilddrüse ein erhöhtes Risiko für das Baby mit sich und bedarf daher unbedingt der ärztlichen Behandlung!

Durch die Schwangerschaft steigt der körpereigene Bedarf des Schilddrüsenhormons und damit gleichzeitig auch an Jod. Durch das Schwangerschaftshormon Beta-hCG wird schließlich die Schilddrüsenfunktion stimuliert, um den Mehrbedarf zu decken. Der Anstieg des Thyroidea-Stimulierenden Hormons (kurz: TSH) ist in der Regel um die 8. SSW. im Blut nachzuweisen.

Ist die Schwangere an Hashimoto erkrankt, funktioniert dieser Regelkreis meist jedoch nicht richtig.
Während eine gesunde Frau grundsätzlich schon Probleme mit der gestiegenen Aufnahme von Jod über die Nahrung hat, ist bei einer Unterfunktion der Schilddrüse, eine ausreichende Versorgung des Kindes nicht sichergestellt. Diese Schilddrüsenunterfunktion mütterlicherseits kann zur verminderter Intelligenz beim Kind führen.
Besteht dagegen bei der Schwangeren eine Überfunktion bei der Produktion des Schilddrüsenhormons, kann dies zu Fehlbildungen, bis hin zur Fehlgeburt führen.

Behandlung von Hashimoto bei Schwangeren

Wurde während Schwangerschaftsvorsorge eine Fehlfunktion der Schilddrüse festgestellt, wird der Arzt medikamentös und mit Jod-Tabletten für einen Ausgleich des TSH-Spiegels und des Jodbedarfs sorgen. Auch wenn zuvor schon, aufgrund einer früheren Hashimoto-Diagnose, eine Medikamenten-Einstellung stattgefunden hat, macht die Schwangerschaft eine Anpassung nötig.

Bei einer Schilddrüsenerkrankung in der Schwangerschaft, sollten die Schilddrüsenwerte alle vier Schwangerschaftswochen neu bestimmt und die medikamentöse Dosierung ggf. angepasst werden.

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