Schwangerschaftsdiabetes – Hoher Blutzuckerspiegel in der Schwangerschaft

Bei Diabetes handelt es sich um eine Glukose-Toleranzstörung, die einen ungewöhnlich hohen Blutzuckerspiegel zufolge hat. Tritt diese Zuckerkrankheit erstmals in der Schwangerschaft auf, so ist von einer Schwangerschaftsdiabetes die Rede. Etwa vier Prozent aller Schwangeren sind von der (auch als Gestationsdiabetes bekannten) Störung betroffen.

Schwangere mit Schwangerschaftsdiabetes misst Blutzucker

Warum bekommt man Schwangerschaftsdiabetes?

Schwangere sind von Diabetes so oft betroffen, da verschiedene Schwangerschaftshormone zu einer höheren Insulinresistenz führen. Das Insulin ist verantwortlich für die Energiegewinnung aus dem Zucker im Blut. Reicht jedoch die erhöhte Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse nicht mehr für die Regulierung des Blutzuckers aus, entsteht ein Schwangerschaftsdiabetes.

Wer neigt zu Gestationsdiabetes?

Schwangere, bei denen schon in einer früheren Schwangerschaft Diabetes diagnostiziert wurde, tragen ein erhöhtes Risiko wieder daran zu erkranken. Auch bereits zur Welt gebrachte sehr große Kinder können auf die Möglichkeit hindeuten.

Frauen, die schon vor der Geburt mit einem starken Übergewicht zu kämpfen haben (BMI > 27) zählen zur Risikogruppe. Außerdem steigt das Risiko von Schwangerschaftsdiabetes mit zunehmenden Alter.

Wie erkennt man Schwangerschaftsdiabetes?

Häufigste Symptome die auf Schwangerschaftsdiabetes deuten, sind extremer Durst, ein starker Gewichtsverlust, ungewöhnliche Müdigkeit und häufiger Toilettengang. Die meisten Frauen merken die Zuckererkrankung jedoch von selbst aus nicht.

Dass eine Schwangere unter Diabetes leidet, wird häufig erst im Rahmen eines Zuckerbelastungstests festgestellt. Der Glukosetoleranztest (kurz: oGTT) wird in zwischen der 24.und 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Wie wird Diabetes bei Schwangeren behandelt?

Ziel der Behandlung von an Diabetes erkrankten Schwangeren ist eine Senkung des Blutzuckerspiegels. Hierzu ist meist eine Ernährungsumstellung nötig, zu die der Arzt beraten wird. Grundsätzlich aber sollte auf zuckerhaltige Lebensmittel verzichtet und stattdessen zu Vollkornprodukte gegriffen werden.
Auch Bewegung kann den Blutzuckerspiegel senken. Täglich etwa 30 Minuten leichter Sport können bereits ausreichend sein.

Sollte das Diabetes zu stark ausgeprägt sein, sodass weder eine Ernährungsumstellung, noch sportliche Aktivitäten den Zuckeranteil im Blut kontrolliert senken können, kann der Einsatz von Insulin-Injektionen notwendig sein.

Da Schwangere mit einer Diabetes-Erkrankung als Risikoschwangere eingestuft werden, steigt auch die Anzahl der Vorsorge- und Ultraschalluntersuchungen.

Welche Folgen hat die Schwangerschaftsdiabeteserkrankung?

Wird der Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig erkannt und seitens der Mutter sorgfältig unter Kontrolle gehalten, kommt es im Regelfall zu keinen weiteren Komplikationen und das Baby gesund zur Welt.

Dennoch besteht ein Risiko, dass durch den erhöhten Blutzuckerspiegel, der Zucker über die Plazenta in den Blutkreislauf des Babys gelangt und dieses bis zur Geburt recht groß werden kann. Dies kann unter Umständen einen Kaiserschnitt von Notwenden machen.

Auch eine Neugeborenengelbsucht kann sich als Folge von Diabetes während der Schwangerschaft entwickeln. Diese lässt sich jedoch im Regelfall schnell und einfach behandeln.

Sofern die Diabeteserkrankung während der Schwangerschaft nicht erkannt wird, kann dies unter Umständen zu einer Stoffwechselstörung beim Kind und im schlimmsten Fall sogar zum Tod des Babys führen.
Dies macht es umso wichtiger, dem Rat des Arztes, bei einer diagnostizierten Schwangerschaftsdiabetes, Folge zu leisten.

Schwangerschaftsdiabetes nach der Geburt

Während andere Formen des Diabetes ein Leben lang andauern, verschwindet der Schwangerschaftsdiabetes bei den meisten Frauen kurz nach der Geburt wieder. Etwa drei Monate nach der Entbindung, wird der Arzt den Zuckertoleranztest wiederholen.

Dennoch besteht fortan ein höheres Risiko, im späteren Leben an Diabetes zu erkranken, weshalb der Blutzuckerspiegel spätestens alle zwei Jahre erneut geprüft werden sollte.

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