Schwanger trotz negativem Test
Auch wenn ein Schwangerschaftstest als äußerst zuverlässig gilt, ist sein Ergebnis nicht zwingend immer auch richtig. Und so kommt es, dass etwa ein Prozent aller Frauen schwanger trotz negativem Test sind. Die Ursachen für das falsche Ergebnis können recht unterschiedlich sein. Meist aber liegt es an einer falschen Testdurchführung.
Viele Frauen vertrauen zweifellos auf die Richtigkeit des Testergebnis. Erst wenn sich weitere Schwangerschaftssymptome zeigen, wird der negative Schwangerschaftstest angezweifelt und ein zweiter Test gemacht oder der Frauenarzt aufgesucht.
Darum kann man trotz negativem Test schwanger sein:
Wenn der Schwangerschaftstest ein negatives Ergebnis zeigt, obwohl eine Schwangerschaft besteht, kann dies verschiedene Gründe haben.
Häufigste Fehlerursache ist eine falsche Durchführung, da sich nicht genau an die Anweisungen in der Anleitung des Herstellers gehalten wurde. Dazu zählt gewiss auch die Ungeduld, sodass das der Test vor ausbleiben der Periode gemacht wird. Zu diesem Zeitpunkt ist der erhöhte hCG-Spiegel im Urin noch nicht über einen normalen Schwangerschaftstest feststellbar. Stattdessen ist auf einen speziellen Schwangerschaftsfrühtest zurückzugreifen, wobei auch dieser einen frühesten Zeitpunkt hat, an dem er durchgeführt werden kann.
Neben der falschen Anwendung, können aber auch andere, teils körperliche Umstände, zu einem negativen Schwangerschaftstest führen, obwohl eine Befruchtung stattgefunden hat. Diese können unter anderem sein:
- zu geringe hCG-Konzentration im Urin (z. B. aufgrund zu hoher Flüssigkeitszufuhr weniger Stunden vor der Testdurchführung)
- infektionsbedingte Überzahl an Bakterien im Urin
- bestehende Eileiterschwangerschaft
- fehlende Weiterentwicklung des befruchteten Ei’s
Natürlich kann aber auch einfach der Schwangerschaftstest versagt haben. Umso wichtiger ist es daher, auf die Mindesthaltbarkeit zu achten. Das Ergebnis eines abgelaufenen Schwangerschaftstests gilt als nicht sicher.
Schwanger trotz negativem Test und Periode
Auch besteht die Möglichkeit schwanger trotz negativem Test und Periode zu sein. Genau genommen wird die Einnistungsblutung mit der Monatsblutung verwechselt. Sie ist eigentlich ein typisches Schwangerschaftsanzeichen, wird jedoch nicht von allen Frauen als solches gedeutet.
Zur Einnistungsblutung kommt es etwa sechs bis zehn Tage nach der Befruchtung. Sie entsteht durch die Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter, wobei die umliegenden Blutgefäße leicht verletzt werden.
Im Vergleich zur Menstruation fällt die Nidationsblutung jedoch deutlich schwächer aus. Nur bei etwa einem Drittel aller Schwangerschaften schafft es die Blutung überhaupt aus dem Körper heraus.
Frauen sollten die Unterschiede kennen, um die Einnistungsblutung nicht mit der Periode zu verwechseln.
Außerdem kann es zum Zeitpunkt der Frühschwangerschaft zu hormonbedingten Schmierblutungen kommen. Diese werden ebenfalls gerne mit der üblichen Periode verwechselt. Zwar fällt auch sie deutlich schwächer als die Menstruation aus, jedoch kann sie zyklisch auftreten und dadurch den Anschein einer Regelblutung erwecken.
Ausbleiben offensichtlicher Schwangerschaftsanzeichen
Nicht immer treten in der Frühschwangerschaft, zwingend die offensichtlichen Schwangerschaftsanzeichen auf. Dies erschwert es die Schwangerschaft trotz negativem Schwangerschaftstest zu erkennen.
Bleiben typische Anzeichen wie Morgenübelkeit, Heißhunger oder wilde Geschmackskombinationen und dunkle Verfärbungen der Brustwarzen aus, gibt es weitere Indizien, die erkennen lassen schwanger zu sein:
- Anstieg der Basaltemperatur
- ständige Müdigkeit
- empfindliche Brüste
- häufiger Harndrang
Bei Zweifel am Ergebnis des negativen Schwangerschaftstests
Wird das Ergebnis eines negativen Schwangerschaftstest angezweifelt, ist die häufigste Vorgehensweise einen zweiten zu machen. Dabei ist es nicht unbedingt notwendig, auf einen anderen Hersteller zurückzugreifen. Eher ist zu empfehlen, den zweiten Test mit zeitlichem Versatz durchzuführen. Außerdem sollte als erstes natürlich geprüft werden, ob der erste Schwangerschaftstest korrekt angewendet wurde.
Ist auch der zweite Schwangerschaftstest negativ und bestehen weiterhin Zweifel an seine Richtigkeit, so ist spätestens jetzt ein Termin beim Frauenarzt zu machen. Dieser kann die Schwangerschaft in der Regel sofort per Ultraschalluntersuchung feststellen. Darüber hinaus ist es über einen Bluttest genauer möglich, den β-hCG-Wert zu bestimmen, als über den Urin.
Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass eine Frau schwanger trotz negativem Test beim Arzt und Schwangerschaftstest zuhause ist und zudem auch alle weiteren Schwangerschaftsanzeichen ausbleiben, wie das Nichteinsetzen der Menstruation.