Streptokokken der Gruppe B in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft sind Streptokokken der Gruppe B keine Seltenheit. Bei etwa jeden dritten bis vierten schwangeren Frau lassen sie sich im Vaginal- und Genitalbereich nachweisen. Während die Bakterienerkrankung für die werdende Mutter selbst in aller Regel eher harmlos ist, kann dagegen eine Infektionsübertragung bei der Geburt auf das Baby, ernsthafte gesundheitliche Folgen mit sich bringen. Das Risiko einer Streptokokken-Ansteckung des Kindes ist jedoch äußerst gering.

Schwangere nimmt Antibiotika gegen Streptokokken

Bei Gruppe B Streptokokken (kurz: GBS) handelt es sich um Bakterien, die sich vor allem im Darm und auf den Schleimhäuten im Genitalbereich wiederfinden. Zwar ist der Infektionsweg der Bakterienerkrankung noch nicht eindeutig geklärt, jedoch wird davon ausgegangen, dass die Ansteckung beim Geschlechtsverkehr erfolgt. Der Hormonhaushalt in der Schwangerschaft begünstigt die Infektionsgefahr.

Symptome von B-Streptokokken

Typischerweise merkt die werdende Mutter in den meisten Fällen nicht, dass sie von den Streptokokken-Bakterien der Gruppe B infiziert ist. Die Erkrankung verläuft bei den meisten Betroffenen völlig ohne Beschwerden, die auf B-Streptokokken hinweisen. Nur in wenigen Fällen wird die Infektion von einer Blasenentzündung oder vermehrten gelblichen Ausfluss begleitet.

Streptokokken in der Schwangerschaft feststellen

Streptokokken der Gruppe B lassen sich über einen Vaginalabstrich feststellen. Schwangeren wird der Test zwischen der 35. und 37. Schwangerschaftswoche empfohlen. Sein Ergebnis wird seitens des Frauenarztes im Mutterpass notiert.

Leider fällt der B-Streptokokken-Test nicht unter den Leistungen der Mutterschaftsrichtlinien. Die Kosten für die Beratung, den Abstrich und der anschließenden Laboruntersuchung sind daher in Eigenleistung von der Schwangeren zu tragen. In Abhängigkeit des Frauenarztes belaufen sich diese meist zwischen 20 und 30 Euro.
Auch wenn die gesetzlichen Krankenkassen nicht zur Kostenübernahme des Streptokokken-Tests verpflichtet sind, kann sich vorheriges Nachfragen unter umständen dennoch lohnen: Vereinzelnd erklären sich die Kassen immer mal wieder freiwillig bereit, die anfallenden Kosten trotzdem ganz oder zumindest anteilsmäßig in der Schwangerschaft zu übernehmen. Auch bei einer Risikoschwangerschaft findet eine kassenseitige Kostenübernahme statt.

Risiken einer Streptokokken-Infektion

Für die Schwangere selbst stellen die Streptokokken der Gruppe B in aller Regel keine große Gefahr dar. Oftmals verläuft die Bakterien-Erkrankung völlig harmlos.
Gefährlich kann es dagegen für das Ungeborene werden, wenn es sich während der Geburt bei seiner Mutter mit den GBS-Bakterien ansteckt. Mögliche Folgen bei einer Ansteckung sind:

  • Hirnhautentzündung (Meningitis)
  • Lungenentzündung (Pneumonie)
  • Neugeborenensepsis
  • neurologische Schäden
  • erhöhte Sterblichkeitsrate

Die meisten Babys, die sich während der Geburt mit den B-Streptokokken bei der Mutter infizieren, zeigen bereits wenige Stunden später erste Anzeichen (early onset). Es ist jedoch auch möglich, dass sich die Symptome erst bis zu sechs Wochen später bemerkbar machen (late onset).

Ansteckungsrisiko des Kindes

Das Ansteckungsrisiko ist mit etwa ein bis zwei Prozent jedoch äußerst gering. Durch folgende Faktoren wird das Infektionsrisiko bei der Geburt jedoch erhöht:

  • Frühchengeburt
  • Fieber seitens der Mutter während der Geburt (Temperatur über 38 Grad)
  • vorangegangene Schwangerschaften mit einer Streptokokkeninfektion
  • frühzeitiger Blasensprung (früher als zwölf Stunden vor der Geburt)
  • durch Streptokokken bedinge Blasenentzündung in der Schwangerschaft

Behandlung von GBS

Bei einem positiven Streptokokken-Abstrich, wird dies im Mutterpass eingetragen, sodass auch das Krankenhaus bzw. die Geburtsklinik über die Bakterieninfektion informiert ist. In aller Regel wird bei Beginn der Wehen oder nach dem Platzen der Fruchtblase Antibiotika verabreicht. Dies soll das Übertragungsrisiko während der Geburt auf das Kind eindämmen.

Ggf. findet eine Antibiotika-Behandlung auch schon vorzeitig in der Schwangerschaft statt. Ein Grund hierfür könnte beispielsweise eine erwartete Frühgeburt sein. Oftmals wird dabei Penicillin verschrieben.

Ob eine weitere Behandlung nach der Geburt notwendig ist, entscheidet anschließend der Kinderarzt. Zeigt das Baby erste Symptome einer Infektion, werden auch ihm Antibiotika verabreicht, um ein Ausbreiten und Schädigungen durch die Bakterien einzugrenzen.

Teile diesen Artikel mit deinen Freunden

Wenn dir der Artikel „Streptokokken der Gruppe B in der Schwangerschaft“ gefällt, dann teile ihn mit deinen Freunden in den einschlägigen sozialen Netzwerken.