Gewichtszunahme in der Schwangerschaft

Grundsätzlich ist eine Gewichtszunahme in der Schwangerschaft völlig normal. Es gehört zum Schwanger sein dazu. Insbesondere im letzten Schwangerschaftstrimester lassen sich diese Extrakilos auch nicht mehr verstecken. Am deutlichsten zeigt sich das Mehrgewicht durch den kugelrunden Babybauch. Aber auch anderen Stellen des Körpers lassen sich die Mamakilos nieder. Doch wie viel Kilo sind normal und liegen im Rahmen der Gewichtskurve für Schwangere?

Schwangere mit Körperwaage

Das Körpergewicht wird während der Schwangerschaft (im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen) durch den Frauenarzt oder die Hebamme kontinuierlich überwacht. Zwar ist das Wiegen der Schwangeren in Deutschland fester Bestandteil der Mutterschutzrichtlinien, jedoch bleibt es jeder Frau selbst überlassen, ob sie sich auf die Waage stellt. Gewichtskomplexe und Scham sollten jedoch kein Grund dafür sein, dies nicht zu tun.

Wo nimmt man in der Schwangerschaft überall zu?

Am offensichtlichsten zeigt sich die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft am runden Bauch. Kein Wunder, verbirgt sich dort hinter auch das heranwachsende Baby. Doch ebenfalls die Brüste nehmen in den neun Schwangerschaftsmonaten deutlich sichtbar an Gewicht und damit auch an Volumen zu.
Weniger sichtbar ist dagegen die vermehrte Blutbildung im ganzen Körper, die dennoch einen großen Teil an der Gesamtzunahme beiträgt. Ebenso die gebildeten Reserven der Mutter zeigen sich nicht immer gleich offensichtlich, auch wenn viele schwangere Frauen von einer Tendenz am Po berichten.
Wasseransammlungen sind in der Schwangerschaft gewiss nichts ungewöhnliches. Sie treten meist in den Beinen auf.

Gewichtszunahme im Detail:

  • Gebärmutter: ca. 1,5 kg
  • Brüste: ca. 0,5 kg
  • erhöhte Blutmenge: 1,5 kg
  • Wassereinlagerungen: ca. 2,0 kg
  • Reserven der Mutter: ca. 2,5 kg
  • Plazenta: ca. 0,5 kg
  • Fruchtwasser: ca. 1,0 kg
  • Geburtsgewicht des Kindes: ca. 3,5 kg

Wie viel Gewichtszunahme ist normal?

Die Gewichtszunahme der Schwangeren pendelt sich im Schnitt bei etwa 13 Kilo ein. Natürlich dient dies nur als ungefährer Richtwert, der anhand vielerlei Faktoren abweichen kann.
So spielt beispielsweise der Body-Mass-Index (kurz: BMI) zum Zeitpunkt vor der Schwangerschaft eine wichtige Rolle. Die Frauenklinik Jena hat dazu einige Leitwerte ermittelt:

  • BMI unter 20: ca. 12,7 kg bis 18,2 kg (Monatsdurchschnitt: 2,3 kg)
  • BMI ab 20 und bis 26: ca. 11,3 bis 15,9 kg (Monatsdurchschnitt: 1,8 kg)
  • BMI ab 26 bis 29: ca. 6,8 bis 11,4 kg (Monatsdurchschnitt: 1,2 kg)
  • BMI über 29: max. 6,8 kg (Monatsdurchschnitt: 0,9 kg)

Eine besondere Form stellt natürlich die Zwillingsschwangerschaft dar. Bei Normalgewicht vor der Schwangerschaft, sollte die optimale Zunahme bei etwa 15,9 bis 20,4 kg liegen. Dies entspricht einem Monatsschnitt von 2,7 kg.

Die Zunahme verläuft die neun Schwangerschaftsmonate jedoch nicht linear, weshalb der Monatsdurchschnitt natürlich nicht als Richtwert genommen werden sollte. Bei einer normalgewichtigen Schwangeren verteilt sich das Gewicht wie folgt, auf die drei Schwangerschaftstrimester:

  1. 1. Trimester: ca. 1 bis 2 kg (entspricht 12% der Gesamtzunahme)
  2. 2. Trimester: ca. 5 bis 8 kg (entspricht 50% der Gesamtzunahme)
  3. 3. Trimester: ca. 4 bis 6 kg (entspricht 38% der Gesamtzunahme)

Ab welchem Gewicht wird es kritisch?

Natürlich ist ein Abweichen von der Norm nicht unbedingt ein Grund zur Sorge! Jede Frau ist anders und dass auch der BMI nicht unbedingt immer als Richtwert geeignet ist, sollte mittlerweile bekannt sein.

Der Frauenarzt (oder die Hebamme) prüft das Gewicht im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge und trägt das es auch stets im Mutterpass ein. Sollte er starke Abweichungen in der Gewichtsentwicklung feststelle, wird er dem Grund dafür auf die Schliche gehen.
Auffällig wäre beispielsweise eine Zunahme von zwei bis drei Kilos innerhalb einer Woche. Dies könnte auf starke Wassereinlagerungen zurückzuführen sein und unter Umständen auf Bluthochdruck in der Schwangerschaft hindeuten.
Aber auch ein plötzlich auftretender starker Gewichtsverlust sollte ein Alarmzeichen sein, den Arzt aufzusuchen.

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