BPD – Biparietaler Durchmesser

Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge sind regulär insgesamt drei Ultraschalluntersuchungen vorgesehen. Während dieser Screenings, wird das Baby im Mutterleib genau vermessen. Neben Größe und Gewicht, zählt auch der biparietale Durchmesser (kurz: BPD; auch: BIP) zu den wichtigen Messwerten. Der BPD kennzeichnet den Querdurchmesser des Babykopfes und dient als Referenzwert, zur Beurteilung der zeitgemäßen Kindesentwicklung.

Ultraschall mit Messwerten wie dem Biparietalen Durchmesser

Messen des biparietalen Durchmessers

Zur Berechnung des biparietalen Durchmessers, muss der Frauenarzt beim Ultraschallscreening lediglich zwei Punkte setzen. Jeweils einer an den seitlichen Schädelknochen des Babys. Das Ultraschallgerät ermittelt im Anschluss völlig automatisch anhand dieser beiden Marker den Kopfdurchmesser in Querrichtung.
Ausgegeben wird zwar der BPD-Wert, jedoch entspricht dieser vereinfacht der Entfernung beider seitlichen Schädelknochen zueinander in Millimeter.

Der biparietale Durchmesser wird nach jeder Ultraschalluntersuchung (neben anderer Werte wie: FS, SSL, FOD ATD, APD und FL) im Mutterpass festgehalten. Je nach Ultraschallgerät und Einstellung, wird der BPD-Wert auch auf dem Ultraschallbild selbst mit ausgedruckt.

Feststellungsmöglichkeiten anhand des BPD-Wertes

Sinn und Zweck der BPD-Messung ist es, Entwicklungsstörungen und Fehlbildungen beim Fötus frühzeitig festzustellen.
Eine Abweichung des biparietalen Durchmessers von der Norm nach oben (Makrozephalie) kann beispielsweise auf einen Hydrozephalus (Wasserkopf) hindeuten.
Liegt der BPD dagegen unter dem Normwert, ist medizinisch von einer Mikrozephalie die Rede und deutet auf eine mögliche Fehlentwicklung des Gehirns hin.

Tabellarische Übersicht der BPD-Normwerte:

Die BPD-Normwerte der Tabelle können im Original der Kurve auf Seite 13 des Mutterpasses entnommen werden. Sie beruhen auf Hansmann (1976), sowie Merz und Wellek (1996).

SchwangerschaftswocheBPD/BIP Normwertmögliche Abweichung
12. SSW.ca. 24 mm20 bis 29 mm
13. SSW.ca. 27 mm22 bis 32 mm
14. SSW.ca. 29 mm24 bis 33 mm
15. SSW.ca. 32 mm28 bis 37 mm
16. SSW.ca. 36 mm31 bis 39 mm
17. SSW.ca. 38 mm33 bis 43 mm
18. SSW.ca. 42 mm37 bis 47 mm
19. SSW.ca. 45 mm40 bis 49 mm
20. SSW.ca. 48 mm43 bis 53 mm
21. SSW.ca. 52 mm47 bis 57 mm
22. SSW.ca. 55 mm50 bis 60 mm
23. SSW.ca. 58 mm53 bis 63 mm
24. SSW.ca. 62 mm57 bis 67 mm
25. SSW.ca. 65 mm59 bis 70 mm
26. SSW.ca. 68 mm62 bis 73 mm
27. SSW.ca. 72 mm66 bis 77 mm
28. SSW.ca. 74 mm68 bis 79 mm
29. SSW.ca. 77 mm72 bis 82 mm
30. SSW.ca. 80 mm74 bis 85 mm
31. SSW.ca. 83 mm77 bis 88 mm
32. SSW.ca. 85 mm79 bis 90 mm
33. SSW.ca. 88 mm82 bis 93 mm
34. SSW.ca. 90 mm84 bis 95 mm
35. SSW.ca. 92 mm86 bis 97 mm
36. SSW.ca. 93 mm88 bis 99 mm
37. SSW.ca. 95 mm89 bis 101 mm
38. SSW.ca. 96 mm90 bis 102 mm
39. SSW.ca. 97 mm91 bis 103 mm
40. SSW.ca. 98 mm92 bis 104 mm
41. SSW.ca. 99 mm92 bis 105 mm
42. SSW.ca. 99 mm92 bis 105 mm

Abweichungen von der Norm deuten nicht zwingend auf eine Entwicklungsstörung hin

Eine Abweichung des Messwertes von der BPD-Norm ist möglich und kommt im Rahmen eines gewissen Toleranzbereiches bei vielen Schwangerschaften vor. Auch sind Messungenauigkeiten keine Seltenheit. Sofern keine weiteren Anzeichen für eine Fehlbildung bestehen ist dies in aller Regel auch kein Grund zur Besorgnis.

Weicht der BPD jedoch stark von den Durchschnittswerten ab, deutet der Frauenarzt dies als erstes Indiz für eine Störung in der Kindesentwicklung. Anhand weiterer Untersuchungen lässt sich ein genaueres Ergebnis feststellen. Ggf. ist der zu kleine bzw. zu große Kopfdurchmesser aber auch nur erblich durch die Mutter oder den Kindesvater bedingt.

Wichtig dabei zu wissen ist, dass eine sichere und zuverlässige Ultraschall-Diagnose, für einen Hydrocephalus, erst ab etwa der 20. Schwangerschaftswoche möglich ist.

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