Haarausfall nach der Schwangerschaft
Viele Mütter klagen über starken Haarausfall nach der Schwangerschaft. Meistens äußern sich die ausfallenden Haare kurzzeitig oder bis fünf Monate später, nachdem das Baby geboren wurde. Für die meisten Frauen ist dies natürlich ein großer Schock! Doch der Haarausfall nach der Geburt ist hormonbedingt und völlig normal. In den meisten Fällen legt er sich bereits nach wenigen Wochen, kann aber bis zu einem halben Jahr andauern. Gänzlich vorbeugen oder stoppen lässt sich der Haarverlust zwar nicht, jedoch kann er gemindert werden.
Ursachen für Haarausfall nach der Geburt
Die Ursache für den häufigen Haarausfall nach der Geburt liegt – wie bei so vielen Veränderungen während und nach der Schwangerschaft – an den Hormonen. In den neun Schwangerschaftsmonaten werden durch den erhöhten Östrogenspiegel mehr Haare als sonst in ihrer Wachstumsphase (Anagenphase) gehalten. Ihre Lebenszeit wird dadurch hormonbedingt verlängert. Dies ist auch der Grund, warum Schwangere sich meist einer besonders kräftigen Haarpracht erfreuen können.
Nach der Geburt sinkt der Hormonspiegel jedoch rapide ab, sodass die Haare in die Ruhephase (Telogenphase) gehen. In dieser Phase bleiben sie einige Zeit stehen und fallen folglich mit Verspätung aus.
Immer wieder hört man, der Haarausfall nach der Entbindung stünde im Zusammenhang mit dem Stillen des Babys. Insbesondere Mütter, die ihr Kind Vollzeit stillen, hätten mit einem besonders starkem Ausfall der Haare zu kämpfen. Doch ein Zusammenhang zwischen dem Haarschwund und dem Geben der Brust besteht nicht. Hierbei handelt es sich lediglich um ein beliebtes Ammenmärchen.
Wie lange können die Haare ausfallen?
Leider lässt sich nicht voraussagen, wie lange der Haarausfall nach der Geburt andauert. In den meisten Fällen normalisiert sich der Hormonspiegel jedoch nach etwa einem viertel bis halben Jahr.
Vom Haarschwund zwingend betroffen muss aber nicht jede Frau sein. Manche behalten ihre volle Haarpracht auch während der Hormonumstellung. Umgekehrt sind aber auch die Extremfälle möglich, bei denen es gut ein Jahr dauern kann, bis die Haare nicht mehr ausfallen.
Grund zur Besorgnis bedarf dies erst einmal nicht, solang sich der Haarausfall nach der Schwangerschaft in Grenzen hält und auch sonst keine weiteren Beschwerden auftreten.
Sind es dagegen nicht nur ein paar Haare mehr die ausfallen, sondern übermäßig viele, sollte zur Sicherheit der Frauenarzt auf dieses Problem angesprochen werden. Insbesondere aber, wenn ständige Müdigkeit und blasse Haut dazukommen. Dies kann auf einen Eisenmangel hindeuten, was sich über ein Blutbild nachweisen lässt. Auch eine Schilddrüsenerkrankung ist möglich und gehört durch den Arzt geklärt.
Eine ernste Erkrankung versteckt sich glücklicherweise jedoch nur sehr selten hinter dem leichten Haarverlust nach der Schwangerschaft. Auch vor einer Glatze sollten sich Frauen nicht fürchten.
Was hilft bei Haarausfall nach der Schwangerschaft?
Wundermittel gegen Haarausfall gibt es viele. Zumindest werden diverse Shampoos im Handel als solche angepriesen. Die Wirkung mal so dahingestellt, sind sie bei ausfallenden Haaren nach der Schwangerschaft aber nicht zwingend notwendig. In der Regel, kehrt die Haarpracht schließlich bald wieder zur alten Fülle zurück. Außerdem ist fragwürdig, ob die vielen chemischen Inhaltsstoffe nicht über die Kopfhaut in den Körper der Mutter gelangen und von dort aus über die Muttermilch zum Baby übergehen.
Vorbeugen oder stoppen lässt sich der Haarausfall nach der Geburt leider nicht. Dennoch kann quasi als Hausmittel einiges dafür getan werden, dass sich der Haarschaden in grenzen hält und nicht Überhand nimmt:
- dem Körper viel Ruhe und ausreichend Schlaf gönnen
- auf eine gesunde Ernährung während und nach der Schwangerschaft achten
- ausschließlich sanfte Shampoos (z. B. Babyshampoos) verwenden
- durch gelegentliche Kopfmassagen die Durchblutung der Kopfhaut anregen
- langes Haar öfters mal offen tragen, statt immer zusammenzubinden
Manche Frauen schwören auch auf Schüssler Salze bei Haarausfall. Doch auch deren Wirksamkeit bei Haarschwund ist nicht erwiesen.
Wenn sich der Hormonspiegel anschließend wieder gelegt hat und auch die Haare nicht mehr ausfallen, dauert es natürlich eine Weile, bis die alte Haarpracht wieder zurück ist. Ein Friseurbesuch kann diese Zeit mit einem neuen Haarschnitt oder ein paar Strähnen überbrücken.