Lakritz in der Schwangerschaft

Viele Schwangere sind sich bewusst, was eine gesunde und ausgewogene Ernährung ausmacht. Um ihrem ungeborenen Baby nicht zu schaden, nehmen viele Frauen dieses Thema während der Schwangerschaftszeit sehr ernst. Während rohes Fleisch und Alkohol gänzlich vom Speiseplan zu streichen sind, die die ein oder andere süße Nascherei zwischendurch aber auch weiterhin noch erlaubt. Ein wenig Schokolade oder auch mal etwas Weingummi sind absolut kein Problem, sofern keine Krankheit (z. B. Diabetes) dagegenspricht. Doch Vorsicht ist bei Lakritz in der Schwangerschaft geboten! Forscher haben herausgefunden, dass sich ein zu hoher Lakritzkonsum negativ auf das Ungeborene auswirken kann. Aber wie viel der Süßholzwurzel ist zu viel, um überhaupt in welcher Form schädlich zu sein?

Frau isst Lakritzschnecke in der Schwangerschaft

Warum Lakritz in der Schwangerschaft schädlich sein kann

Lakritze enthält Glycyrrhizinsäure (Glycyrrhizin), einem natürlichen Saponin und Triterpenoid. Der Stoff wird verdächtigt, dass er die Funktion der Plazenta beeinträchtigen kann. Dadurch kann es passieren, dass das Ungeborene nicht mit ausreichend Nähr- und Sauerstoff versorgt wird. Dies wirkt sich schließlich negativ auf die Hirnentwicklung und somit auch auf die Intelligenz des Babys aus. Verhaltensstörungen und ADHS sind dabei nicht ausgeschlossen.

Darüber hinaus konnte im Rahmen einer Studie der Universität von Helsinki festgestellt werden, dass Glycyrrhizin die Plazenta (um den Faktor drei) durchlässiger für Stresshormone der Mutter macht. Dieses begünstigt die Entwicklung von Übergewicht und Diabetes. Außerdem besteht auch ein Zusammenhang zur späteren Stressbewältigung des Kindes.

In einer weiteren finnischen Studie ließ sich zudem herausfinden, dass ein zu hoher Lakritzverzehr in der Schwangerschaft auch das Risiko einer Frühgeburt steigert. Dies ist ebenfalls auf die in Lakritz enthaltene Glycyrrhizinsäure zurückzuführen.

Wie viel Lakritz ist in der Schwangerschaft erlaubt?

Schwangere Frauen sollten den übermäßigen Genuss von Lakritz in der Schwangerschaft meiden. Aber wie viel der Nascherei ist überhaupt zu viel, dass es dem Baby schaden kann?

Grundsätzlich kommt es weniger auf die Süßholzwurzel selbst an, sondern dem darin enthaltenen Glycyrrhizin. Bereits ein Gramm pro Woche können ausreichend sein, um für erhöhte Werte des Stresshormons Cortisol zu sorgen.
Ungeachtet einer Schwangerschaft, empfiehlt der Lebensmittelausschuss der Europäischen Kommission maximal 100 mg Glycyrrhizinsäure pro Tag aufzunehmen.
Doch auch schon deutlich geringere Mengen können ausreichend sein, um sich negativ auf das Ungeborene auszuwirken!

Mal ein paar Lakritzbonbons (egal ob mit oder ohne Weingummi) oder auch Salmiakpastillen gehen aber in Ordnung. Auf gleich eine ganze Tüte zu essen ist jedoch zu verzichten! Vielmehr sollte Lakritz für Schwangere eine gelegentliche Ausnahme sein. Besser ist es natürlich ganz auf eine Alternative auszuweichen, die weniger Risiken für Mutter und Kind mit sich bringt.

Lakritze ist nicht gleich Lakritze

Natürlich ist zu berücksichtigen, dass Lakritze nicht gleich Lakritze ist. Daher lässt sich auch nicht pauschalisieren, wie viel Glycyrrhizinsäure letztendlich in einem Bonbon oder Lakritzgewürz enthalten ist. Lediglich für Lebensmittel, die mehr als 200 mg Glycyrrhizin pro 100 g Lakritz (auch Salmiak) enthalten, gilt in Deutschland eine Kennzeichnungspflicht als Starklakritz. Eine Obergrenze gibt es jedoch nicht!

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