Nachsorgehebamme für das Baby

Nach der Geburt haben nicht nur die frische Mutter, sondern auch das Neugeborne Anspruch auf eine Nachsorgehebamme. Auf Wunsch stattet die Hebamme täglich, und bis zu zehn Tage (unter Umständen aber auch länger) nach der Entbindung, einen Hausbesuch ab und nimmt sich die nötige Zeit, für die Untersuchung des Babys, wie auch allen offenen Fragen der jungen Eltern.

Schlafendes Neugeborenes

Aufgaben der Nachsorgehebamme

Sofern es die frischgebackene Mutter wünscht, wird sie auch noch nach der Geburt durch eine Hebamme betreut. Als medizinische Fachkraft beobachtet die Nachsorgehebamme den Verlauf des Wochenbetts, wie auch die Entwicklung und den Gesundheitszustand des neugeborenen Kindes. Außerdem umfasst die Hebammen-Nachsorge Hilfsstellung beim Umgang und der Pflege, beantwortet aufgetretene Fragen und hat nicht zuletzt ein offenes Ohr für alle Sorgen der jungen Eltern.

Nachsorge beim Baby

Die ersten Tage nach der Geburt, untersucht die Nachsorgehebamme, das Kind gründlich, um angeborene Fehlbildungen oder Geburtsverletzungen ausschließen zu können. Häufig geschieht dies aber noch im Krankenhaus, sofern das Baby nicht ambulant oder in einem Geburtshaus geboren wurde.

Zwischen dem dritten bis fünften Tag nach der Geburt, wird das Neugeborene auf Stoffwechselerkrankungen untersucht. Dazu wird dem Kind Blut an der Ferse abgenommen. Mehr als ein oder wenige Blutstropfen sind für den Test aber nötig. Bei einem ggf. positiven Laborbefund können so schnell Therapien eingeleitet werden, um mögliche Störungen zu verhindern.

Außerdem wird der „Gelbwert“ des Kindes mit einem sogenannten „Ikterometer“ ermittelt, der ein erstes Indiz über eine Neugebornenegelbsucht geben kann. Falls notwendig, folgt eine Blutuntersuchung für ein eindeutiges Ergebnis und ggf. auch eine frühzeitige Therapie.

Auch das Kindesgewicht wird regelmäßig kontrolliert und dokumentiert. Dazu führt die Nachsorgehebamme stets eine handliche Hängewaage mit sich, in der das Baby wie in eine Hängematte gelegt und gewogen wird.

Die regelmäßige Kontrolle des Nabels zählt ebenso zu den Nachsorgeaufgaben der Hebamme. Dabei berät sie auch über die Nabel- und Körperpflege, sowie zu verschiedenen Wickeltechniken. Häufig begleitet sie die jungen Eltern auch beim ersten Baden des Babys.

Hilfe für die Mutter

Aber auch was die Mutter betrifft, hat die Nachsorgehebamme wichtige Kontroll- und Beratungsaufgaben:

  • Überwachung und Beratung (z. B. durch Übungen oder Kurse) der Gebärmutter-Rückbildung
  • Kontrolle der Wundheilung (ggf. auch Fäden ziehen) bei einem Dammschnitt, Dammriss oder Kaiserschnitt
  • Still- & Ernährungsberatung
  • Beratung bei Alltagsfragen (z. B. Anträge bei Ämtern, Krankenkassen, geeigneter Babykleidung oder Schlafenszeiten)
  • Vermittlung von Beratungs- & Kursangeboten (z. B. Selbsthilfegruppen, Rückbildungsgymnastik- und Babyschwimmkurse)

Insbesondere, wenn die Hebamme auch die ganze Schwangerschaft und Geburt schon begleitet hat, entsteht häufig ein recht persönliches Verhältnis zwischen ihr und der jungen Mutter. Für viele Frauen ist sie daher auch ein Ansprechpartner bei Sorgen und Ängsten.

Anspruch & Kostenübernahme der Nachsorge durch eine Hebamme

Grundsätzlich und ohne wenn und aber, besteht in den ersten zehn Tagen nach der Geburt, ein Anspruch auf die Leistungen einer Nachsorgehebamme. Die Kosten für diese Nachsorge werden in Deutschland von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Wenn Stillprobleme auftreten oder auch die Rückbildung verzögert geschieht, kann die Nachsorge durch die Hebamme auf bis zu acht Wochen nach der Geburt und bis zu 16 Beratungsgesprächen (persönlich oder telefonisch) ausgeweitet werden.

Sollten auch nach Ablauf der acht Wochen noch Fragen zum Stillen bzw. Abstillen oder Ernährungsprobleme vorliegen, so kann die Krankenkasse, um die Kostenübernahme von bis zu vier weiteren Beratungsterminen durch die Nachsorgehebamme gebeten werden.

Besteht eine medizinische Notwendigkeit, sind weitere Hebammenbesuche zur Nachsorge auf ärztliche Anordnung möglich.

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