Verstopfung in der Schwangerschaft
Die Verstopfung zählt zu den häufigsten Begleiterscheidungen einer Schwangerschaft. Beinahe jede zweite Schwangere wird mindestens einmal während der neun Schwangerschaftsmonate von ihr heimgesucht.
Für die betroffenen Frauen ist eine Verstopfung in der Schwangerschaft äußerst unangenehm. Doch durch ein paar einfache Tipps lassen sich die Schwangerschaftsbeschwerden um den Darm nicht nur in den Griff bekommen, sondern auch gänzlich vorbeugen.
Ursachen und Anzeichen einer Verstopfung bei Schwangeren
Die Ursachen einer Verstopfung in der Schwangerschaft hängen häufig mit der Hormonumstellung der Schwangeren zusammen. Bereits zu beginn nimmt die Progesteron-Produktion zu. Dieses Hormon ist für die Schwangerschaftszeit besonders wichtig. Gleichzeitig ist Progesteron aber auch dafür bekannt, die Darmtätigkeit zu beeinträchtigen. Infolgedessen wird die Nahrung nicht mehr so schnell durch den Verdauungstrakt transportiert, wie sonst üblich. Außerdem wird dem Stuhlgang auch Wasser entzogen, was eine Verstopfung umso mehr begünstigt.
Natürlich können auch andere Gründe für die Schwangerschaftsverstopfung vorliegen. So kann diese auch mit der zusätzlichen Einnahme von Eisenpräparaten bei einer Anämie zusammenhängen.
Bei schwangeren Frauen, die unter einer Verstopfung leiden, liegen die einzelnen Stuhlgänge zeitlich weit auseinander. Drei und mehr Tage sind meist keine Seltenheit. Der Stuhl ist häufig hart und trocken, daher auch schwer auszuscheiden. Außerdem gesellt sich bei vielen Schwangeren ein Völlegefühl und häufige Müdigkeit dazu.
Durch zu starkes Pressen beim Toilettenbesuch kann außerdem die Bildung von Hämorriden begünstigt werden.
Hausmittel bei einer Schwangerschaftsverstopfung
Liegt eine Schwangerschaftsverstopfung vor, kann oftmals schon mit einfachen Hausmitteln für schnelle Linderung gesorgt werden. Auf Abführmittel, wie auch allgemein bei Medikamenten sollte in der Schwangerschaft weitestgehend verzichtet werden, wenn sie nicht speziell vom Arzt unter den gegebenen Umständen zur Einnahme verschrieben wurden.
Folgende Lebensmittel können schwangere Frauen bei einer Verstopfung helfen:
- Zwetschgen- bzw. Pflaumensaft
- Rote Beete
- Wassermelonen
- Weintrauben
- Birnensaft
- Joghurt
- Buttermilch
- Milchzucker
- in Wasser aufgeweichtes Trockenobst
- Leinensamen (1 Teelöffel in Joghurt oder Buttermilch) oder Leinöl
- stark kohlensäurehaltiges Mineralwasser (1-2 Gläser vor und nach den Mahlzeiten)
Auf eine allgemeine Verträglichkeit ist natürlich auch bei den genannten natürlichen Mitteln zu achten. Eine vorherige Rücksprache mit dem Frauenarzt bzw. der Hebamme ist sicherlich nicht verkehrt und wird gar empfohlen.
Natürlich hilft nicht jeder Tipp bei jeder Frau gleich. Unter Umständen hilft auch keines der genannten Hausmittel. Wichtig ist es, bei einer andauernden Verstopfung einen Arzt zur Ursachenklärung und Behandlung aufzusuchen.
Verstopfung in der Schwangerschaft vorbeugen
Am besten ist natürlich, es gar nicht erst zu einer Verstopfung in der Schwangerschaft kommen zu lassen. Durch ein paar simple Tipps lässt sich diese typische und äußerst unangenehme Schwangerschaftsbeschwerde vorbeugen:
Eine gesunde und vor allem ballaststoffreiche Ernährung ist das A und O. Bestenfalls wird schon lange vor der Schwangerschaft damit begonnen. Viel rohes Obst und Gemüse, wie auch Vollkornprodukte regen die Darmaktivitäten an und beugen so Verstopfungen vor. Zu einer gesunden Ernährung zählt selbstverständlich auch die ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei oder besser noch drei Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag.
Zusätzlich lässt sich der Stoffwechsel durch regelmäßige Bewegung (z. B. ausgiebige Spaziergänge oder leichter Sport wie Joga oder Schwimmen) ankurbeln, was ebenfalls die Verdauung fördert.
Der häufige Verzehr von dunkler Schokolade, Mehlspeisen, Eiern und größeren Mengen an Fleisch sollte während der Schwangerschaftszeit dagegen eingeschränkt werden. Diese Lebensmittel sind dafür bekannt, dass sie eine Verstopfung unter Umständen begünstigen können.