Muttermilch einfrieren und lange haltbar aufbewahren

Viele Mütter wollen etwas Muttermilch einfrieren und im Gefrierschrank aufbewahren, um in Ausnahmesituationen eine Milchreserve zum Auftauen für das Baby zu haben. Und gewiss mögen für das Abpumpen eines kleinen Milchvorrats auch einige gute Gründe sprechen. Doch ist die Kühltruhe überhaupt ein geeigneter Ort für die Aufbewahrung von Muttermilch und gibt es bei der Wahl eines geeigneten Gefäßes etwas zu beachten?

Muttermilch in Flaschen

Gründe für einen kleinen Milchvorrat

Es gibt viele Gründe die dafür sprechen, einen kleinen Milchvorrat zu schaffen, der über einen längeren Zeitraum haltbar ist. So kann Mama immer mal krank werden und Medikamente einnehmen müssen, deren Wirkstoff beim Stillen über die Muttermilch auf das Kind überschlagen können.

Aber das Auftreten kurzzeitiger Stillprobleme, die sich nicht sofort beheben lassen, können mit etwas abgepumpter Milch überbrückt werden. Natürlich sollte in diesem Fall Rücksprache mit der Hebamme oder einer Stillberatung gehalten werden, da dies schließlich kein Dauerzustand werden soll.

Hin und wieder möchte sich Mama aber auch einfach mal eine Auszeit gönnen, sei es weil sie zu erschöpft oder alleine mit einer guten Freundin verabredet ist. Hier kann Papa stattdessen zur eingefrorenen Muttermilch greifen und das Baby mit dieser äußerst wertvollen Nahrung füttern.

Darf man Muttermilch einfrieren?

Prinzipiell ist es nicht sonderlich kritisch, Muttermilch über einen längeren Zeitraum aufzubewahren, schließlich hat sie die Eigenschaft einen Bakterienwachstum zu hemmen. Trotzdem sollte beim Abpumpen, wie auch der Lagerung, auf die Hygiene geachtet werden.

Optimal für die Aufbewahrung über eine längere Zeit, bietet es sich an, die Muttermilch einzufrieren. Die Tiefkühltruhe sollte dazu eine Temperatur von mindestens -18 °C haben und diese auch konstant beibehalten können. Die Milch ist möglichst rasch in die Kühlung zu geben, nachdem sie abgepumpt wurde.
Ein Antauen ist zu verhindern. Entsprechend sollte auch bereits aufgetaute Muttermilch kein zweites Mal eingefroren werden. Außerdem empfiehlt es sich nicht, neue auf Milchreste aufzugießen bzw. beizumengen.

Geeignete Behälter zum Muttermilch aufbewahren im Gefrierfach

Beim Muttermilch aufbewahren im Gefrierfach gibt es natürlich einiges zu beachten. Insbesondere die Hygiene spielt dabei eine wichtige Rolle. So sollten sich stets die Hände vor dem Abpumpen und Einfüllen der Milch gewaschen werden. Auch die Milchpumpe und der Aufbewahrungsbehälter sind vor Verwendung gründlich zu spülen.

Da bereits gefrorene Muttermilch nach dem Auftauen kein zweites Mal wieder eingefroren werden soll, ist es von Vorteil, sie schon vorab richtig zu portionieren. Das Abfüllen sollte in einem geeigneten Gefäß erfolgen, welches in etwa der Milchmenge entspricht. Wegen der Milchausdehnung beim gefrieren, sollte der Behälter nicht bis zum Rand gefüllt werden. Dies gilt insbesondere bei Glasbehältern, die dadurch springen können. Umgekehrt ist aber auch zu viel Luft zwischen Milch und Deckel zu vermeiden, da dies die Qualität und Haltbarkeit vermindern kann.

Ob ein Glas- oder Kunststoffgefäß für die Aufbewahrung im Gefrierschrank verwendet wird, steht jedem selbst frei zu entscheiden. Wichtig aber ist, dass es sich um einen qualitativ hochwertigen Gefrierbehälter handelt, der Frei von Schadstoffen und auch für das einfrieren von Muttermilch gedacht ist.

Bewährte Muttermilch-Behälter zum einfrieren sind:

  • Philips Avent Aufbewahrungsbecher für Muttermilch:
    mit Deckel & Adapter
  • NUK Muttermilchbeutel:
    sterilisiert für den sofortigen Einsatz, auslaufsicher und BPA-frei
  • Lansinoh Muttermilchbeutel: vorsterilisiert, auslaufsicher dank doppelten Zip-Lock-Verschluss und tropffreies Ausgießen
  • Lansinoh Muttermilchflaschen:
    mit Weithals für Pumpen und Sauger mit Weithalsgewinde, frei von Bisphenol und Spülmaschinengeeignet
  • Medela Milchflaschen:
    BPA-frei und Geschirrspülmaschinen- sowie Mikrowellenfest
  • Kiddo Feedo Gefrierbehälter in Eiswürfelform:
    aus lebensmittelechtem Silikon, frei von Weichmachern, BPA & Giftstoffen, von Natur aus beständig gegenüber Bakterien und mit Deckel
  • NUK Muttermilchbeutel:
    hygienisch sterilisiert & sofort einsatzbereit, doppelter Sicherheitsverschluss und aus aus BPA-freiem Kunststoff
  • BabyOno Muttermilchbeutel:
    selbststehender, vorsterilisierter Beutel mit dichten Verschluss
  • MAM Aufbewahrungsbecher:
    BPA-frei und geeignet für die manuelle Milchpumpe von MAM
  • ARDO EasyFreze:
    integrierter Wärmeindikator, Doppelbeschichtung gegen Fremdgerüche, praktischer Zippverschluss und selbstständig stehend

Optimal ist es natürlich eine Milchpumpe zu verwenden, die sich direkt am Gefrierbehälter für die Muttermilch anbringen lässt.

Gewöhnliche Eiswürfelformen oder Beutel sollten nicht für die Milchaufbewahrung in der Kühltruhe verwendet werden. Diese sind häufig nicht für diesen Einsatzzweck geeignet und können unter Umständen auch BPA oder Weichmacher enthalten. Der Preisvorteil gegenüber spezielle Muttermilch-Gefriergefäße ist darüber hinaus meist auch nur ganz marginal.

Muttermilch auftauen

Bestenfalls sollte Muttermilch schonend aufgetaut werden, denn durch ein zu starkes erhitzen können wertvolle Inhaltsstoffe verloren gegen. Ungeachtet dessen, dass viele Hersteller damit werben, dass ihre Produkte Mikrowellengeeignet sind, wird durch das Erwärmen in der Mikrowelle der IgA- und Lysozym-Spiegel stark reduziert. Dies ermöglicht es den Bakterien, sich in der Muttermilch besser zu vermehren.

  1. Sofern es die Zeit erlaubt, sollte gefrorene Muttermilch über 24 Stunden schonend im Kühlschrank aufgetaut werden.
  2. Soll die Milch umgehend nach Auftauen verfüttert werden, lässt sich der Prozess bei Raumtemperatur beschleunigen.
  3. Ist es grad besonders eilig, bietet es sich an, die Muttermilch in ihrem Gefäß unter laufendem lauwarmen Wasser (bei maximal 37°C) aufzutauen.

Bereits einmal aufgetaute Muttermilch darf jedoch nicht wieder eingefroren werden! Mögliche Reste sind wegzuschütten. Alternativ eignet sie sich aber auch als hervorragender Badezusatz oder als bewährtes Hausmittel gegen verschiedene Beschwerden.

Wie lang ist eingefrorene Muttermilch haltbar?

Frische Muttermilch ist abgepumpt bei Raumtemperatur (bzw. ca. 16°C bis 29°C) etwa vier Stunden lang haltbar. Sofern penibel auf die Hygiene geachtet wird, ist unter Umständen auch noch die doppelte Lagerzeit akzeptabel, sofern nicht gerade Hochsommer ist. Danach sollte die Milch nicht mehr verfüttert oder für später im Kühlschrank gekühlt bzw. im TK eingefroren werden.

Durch unmittelbare Kühlung nach dem Abpumpen, lässt sich die Haltbarkeit verlängern. Im Kühlschrank ist Muttermilch bis zu acht Tage haltbar. Besser oder zumindest bedenkenloser ist es jedoch, sie bereits nach spätestens drei Tagen aufzubrauchen.
Der Milchbehälter ist dicht verschlossen in das unterste Kühlregal an die Hinterwand zu stellen. Dies ist für gewöhnlich der kälteste Punkt im Kühlschrank. Warme Speisen sollten zum abkühlen nicht unmittelbar daneben gestellt werden.

Kühlboxen sind natürlich nicht mit einem richtigen Kühlschrank gleichzusetzen. Die Temperatur in einer Kühltasche mit Kühlakkus liegt meist bei um die 13°C bis 15°C. Daher ist sich eher an den maximal acht Stunden, wie bei Raumtemperatur zu orientieren.

Am längsten haltbar ist Muttermilch natürlich wenn sie eingefroren wird. In einem Gefrierfach bleibt die gefrorene Milch für mindestens drei Wochen erhalten, ehe ihre antibakterielle Wirkung abnehmen kann. In einem 3-Sterne-Gefrierschrank verlängert sich die Mindesthaltbarkeit auf etwa drei bis vier Monate. Und in einer Tiefkühltruhe (mit unter -17°C) kann Muttermilch bedenkenlos eins halbes Jahr aufbewahrt werden, obgleich ihre Qualität auch noch nach einem ganzen akzeptabel wäre.

Zusammenfassung der Muttermilchhaltbarkeit:

  1. Raumtemperatur (16 bis 29 Grad): ca. 4 Stunden, max. 8 Stunden
  2. Kühltasche (mit Eisakku): max. 8 Stunden
  3. Kühlschrank: max. 8 Tage, besser bis zum 3. Tag
  4. Kühlfach: mind. 3 Wochen
  5. 3-Sterne-Kühlung: 3 bis 4 Monate
  6. Tiefkühltruhe: etwa ½ Jahr

Natürlich ist es am besten, das Baby direkt über die Brust zu füttern. Auf diesem Weg gehen keine Eigenschaften der Muttermilch verloren. Der Milchvorrat dient den Ausnahmesituationen, in denen sonst auf Milchpulver zurückgegriffen werden würde. Da wichtige Vitamine (A, E und B), Enzyme, Laktose, Laktoferrin, Zink, Immunglobuline, Lysozym und der Eiweißgehalt beim Einfrieren weitestgehend erhalten bleiben, ist die natürliche Milch der industriell gefertigte Ersatzmilch vorzuziehen.

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Muttermilchbehälter